Labor- & Feldversuche mit Recyclingdünger aus Inhalten von Trockentoiletten

Blog: wissenschaftliche Meilensteile

Wir halten dich up to date über unsere Labor- & Feldversuche mit H.I.T.
und den auf dem Stand der Wissenschaft über Recyclingdünger!

Einleitung

Warum wir überhaupt Feldversuche machen (müssen)…

Wenn du auf dieser Seite gelandet bist, dann weißt du es bestimmt schon: Recyclingdünger aus Inhalten von Trockentoiletten dürfen in Deutschland noch nicht als Düngemittel eingesetzt werden. Felder dürfen nur dann mit menschlichen Ausscheidungen gedüngt werden, wenn diese in Form von Klärschlamm vorliegen. Humusdünger aus Inhalten von Trockentoiletten (H.I.T.), also menschliche Ausscheidungen, die OHNE Wasser gesammelt wurden und auf anderem Wege als in der Kläranlage gereinigt wurden, ist dagegen noch kein zugelassenes Düngemittel. Die Gründe dafür liegen im Abfall- und im Düngerecht. Der H.I.T., den wir auf unserer Recyclinganlage in Eberswalde produziert haben, muss aber natürlich trotzdem auf den Acker. Die einzige Möglichkeit, unseren H.I.T. dorthin zu bekommen, sind wissenschaftlich begleitete Feldversuche mit vielen, vielen Laboranalysen. Im Folgenden findest du einen Überblick über unsere Labor- und Feldversuche seit 2020 und erste Ergebnisse. (Stand 08.01.2025)

Gesetze & Aussichten

Die Recyclinganlage

Ergebnisse – Take Away

Noch sind nicht alle Daten aus unseren Feldversuchen ausgewertet. Wir warten sehnsüchtig auf die Veröffentlichung von Jan-Oles Doktorarbeit 😉. Aber hier kommt eine Übersicht der wichtigsten, bereits wissenschaftlich belegten Erkenntnisse aus unseren Feldversuchen:

Sicherheit und Hygiene

H.I.T. ist ein sicherer Recyclingdünger ohne seuchenhygienisch relevante Erreger
Alle Grenzwerte für organische Schadstoffe und Schwermetalle werden eingehalten
Nach der Ausbringung sind im Boden keine Schadorganismen mehr nachweisbar
Es wurden keine Rückstände von Pharmazeutika im H.I.T. gefunden

Düngewirkung und Erträge

Die Erträge mit H.I.T. sind vergleichbar mit denen von anderen organischen Düngern
H.I.T. hat eine längere Düngewirkung als mineralische Dünger
In Kombination mit Urindünger erreicht H.I.T. Erträge, die mit mineralischer Düngung vergleichbar sind
H.I.T. stellt über einen längeren Zeitraum Stickstoff für die Pflanzen zur Verfügung

Quellen

Weitere Studien zu Recyclingdüngern

Nicht nur wir forschen an Recyclingdüngern – weltweit sind sich viele Forschende der Dringlichkeit, belastbare Daten zur Sicherheit von Düngern aus menschlichen Ausscheidungen zu schaffen, bewusst. An dieser Stelle teilen wir besonders eindrucksvolle Artikel mit euch. Die Liste wird laufend ergänzt.

Ein überzeugender Pazellenversuch

Ein Parzellen-Feldversuch aus einem vorhergehenden EU-Projekt des IGZ in Großbeeren zeigt gute Ergebnisse: Humus- und Urindünger haben eine vergleichbare Wirkung mit konventionellem Biodünger Vinasse, und das Risiko zur Aufnahme von Arzneimitteln ist sehr gering.

Feldversuch Nr. 4

Schorfheide 2025 mit Sonnenblume

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Stand 20.03.2025
Auch 2025 werden wir einen Feldversuch durchführen – 160 Tonnen H.I.T. wollen auf den Acker. Unser langjähriger Kooperationspartner, die Schorfheider Agrargesellschaft (SAG), will das auch und stellt dafür ein Feld zur Verfügung! Um die Finanzierung des Versuchs und der Laboranalysen zu stemmen, haben wir Anfang des Jahres erfolgreich ein Crowdfunding durchgeführt. Dank der Unterstützung von 640 Menschen sind über 40.000 € zusammengekommen, mit denen wir den Feldversuch realisieren können!

Ursprünglich war geplant, dass auf dem Versuchsfeld Sommerroggen wachsen sollte. Da sich der Genehmigungsprozess mit dem Landesamt für ländliche Entwicklung und Flurneuordnung (LELF) aber in die Länge zieht, hat die SAG extra für uns ihre Fruchtfolge umgestellt, sodass der Versuch nun erneut mit Sonnenblumen durchgeführt wird. Der Grund: Der H.I.T. muss ausgebracht werden, bevor die Kultur eingesät wird – der Sommerroggen muss aber jetzt schon in die Erde. Bei der Sonnenblumensaat haben wir noch ein paar Wochen Zeit.

Wir halten euch zum Genehmigungsprozess auf dem Laufenden, drückt uns die Daumen!

Feldversuch Nr. 3

Schorfheide 2024 mit Sonnenblumen

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Was wurde da gemacht?

Der Feldversuch aus 2024 war mit Abstand unser schönster, schaut euch mal diese Blütenköpfe an! Bei diesem Versuch haben wir uns wieder nur auf den H.I.T konzentriert: Auf einem Acker der SAG in Groß Schönebeck wurden Sonnenblumen mit H.I.T. und zum Vergleich mit Mineraldünger gedüngt.

Wie war die Fragestellung?

Auch bei diesem Versuch drehte sich wieder alles um die Fragen nach der einmaligen Düngewirkung und der Unschädlichkeit von H.I.T. Konkret sollte herausgefunden werden:

Ob seuchenhygienisch relevante Krankheitserreger durch die Düngung mit H.I.T. in den Boden gelangen
Ob organische Schadstoffe durch die Düngung mit H.I.T. in den Boden gelangen
Ob pharmazeutische Rückstände durch die Düngung mit H.I.T. in den Boden gelangen
Welche Nährstoffe durch H.I.T. über die Anbauperiode für die Pflanzen verfügbar gemacht werden
Welche Ertragswirkung der H.I.T. hat

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Was wurde dafür untersucht?

Hier eine Übersicht über die untersuchten Parameter:

Seuchenhygienisch relevante Pathogene (10 – 50 cm Tiefe, oberste 10 cm werden verworfen): E. coli, Enterokokken, Salmonella spp., Clostridium perfringens
Organische und anorganische Schadstoffe (0 – 30 cm Tiefe): PCB (6), Benzo(a)pyren, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Zink
Pharmazeutische Rückstände (0 – 30 cm Tiefe)
Pflanzenbauliche Parameter: Mineralischer Stickstoff und Trockenmasse-Ertrag

Was kam raus?

Zum jetzigen Zeitpunkt stecken wir noch mitten in der Auswertung der Ergebnisse. Wir halten euch auf dem Laufenden! Die Untersuchung der eingesetzten H.I.T.-Chargen ist jedoch schon abgeschlossen. Ergebnis: Der H.I.T. hat nach allen Anforderungen der DIN SPEC 91421 bestanden :). (3)

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Feldversuch Nr. 2

Schorfheide 2023 mit Mais

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