Klärschlamm ist das, was übrigbleibt, wenn unser Abwasser geklärt wird. In unserem Abwasser mischen sich Schwarzwasser (Trinkwasser + Fäkalien), Grauwasser (Abwasser aus Spül- und Waschmaschinen, Küchenausguss, Dusche, Badewanne etc.), gewerbliche Abwässer bis hin zum Regenwasser, das in den Straßengulli fließt. Diese vielen „Teilströme“ verursachen hohe Belastungen mit Schadstoffen, beispielsweise durch chemische Reinigungsmittel oder den Abrieb von Reifen und Bremsbelägen auf unseren Straßen.
Klärschlamm ist deutschlandweit aktuell der einzige Stoff, der menschliche Fäkalien enthält und zu Düngezwecken auf Böden ausgebracht werden darf. Da es noch keine Richtlinien für H.I.T. gibt, ist es also naheliegend, auf das Vorgehen bei der Verwendung von Fäkalschlamm zurückzugreifen. Der stoffliche Unterschied von H.I.T. und Fäkalschlamm ist allerdings enorm!
⭢ Während Klärschlamm eine wilde Mischung aus verschiedenen belasteten Abwässern ist, handelt es sich bei H.I.T. um aufbereiteten Dünger aus getrennt und trocken (ohne Trinkwasser) gesammelten Fäkalien.
Quellen:
Harlow, E. (2019): Rechtliche Rahmenbedingungen für die Verwendung von Ausgangssubstraten menschlichen Ursprungs in der Düngung: Eine Literaturrecherche und ein Vergleich der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz, Bachelorarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. URL: https://www.igzev.de/wp-content/uploads/2018/05/Bachelorarbeit-Emma-Harlow-2019-1.pdf
Wiechmann, B., Dienemann, Kabbe, Brandt, Vogel und Roskosch (2012): Klärschlammentsorgung in der Bundesrepublik Deutschland. URL: http://www.dwa.de/portale/bw/bw.nsf/C12572290037B981/810F55201A732EC9C1257A7100507870/$FILE/kl%C3%A4rschlammentsorgung%20uba.pdf